„Ein außergewöhnlicher Tag für einen außergewöhnlichen Mann.“ so Dr. Helfried Schmidt, Mitglied des Vorstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung, bemühte Superlative, um das Lebenswerk desjenigen Unternehmers zu würdigen, der am heutigen Tag im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium ausgezeichnet wurde. Auch das ein Novum in diesem Jahr, denn NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) bekundete, die Würdigung eines Mitbürgers mit der höchsten Ehrung der Bundesrepublik Deutschland in der Regel den regionalen Landräten zu überlassen. Doch diesmal war eben vieles anders. „Das ist mir ein Anliegen, dieses Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich zu überreichen“, sagte der Minister und stimmte ein Loblied auf den Geehrten an. Letzterer habe in der Vergangenheit so viel Gutes getan, dass die Zeit nicht reiche alles hinreichend zu würdigen.
Aus kleinsten Ansätzen habe der Mann ein 420 Mitarbeiter umfassendes, hoch modernes Unternehmen geschaffen und nie seine soziale Verantwortung vergessen. „Engagement ist für ihn kein Lippenbekenntnis“, so Duin. Der neue Würdenträger aus Lindlar zeige Herz, wo andere wegschauten, er helfe, wo dies alles andere als selbstverständlich sei. Die Mitarbeiter lägen ihm am Herzen, deren Wohlergehen und Zufriedenheit hätten Priorität. Dabei setze er auf einen gesunden Mix von jüngeren und erfahrenen Beschäftigten und bilde weit über dem Durchschnitt aus. „Ich ziehe meinen Hut vor ihnen“, sagt Duin und erwähnt auch noch die Initiative des Unternehmers, der unlängst zehn Flüchtlingen zusätzlich die Möglichkeit eingeräumt hat, in seiner Firma eine Ausbildung zu machen.
Dann kommt der große Moment, Duin schreitet zur Tat, heftet das Verdienstkreuz ans Revers des Geehrten, drückt ihm die dazu gehörende Urkunde und eine Erläuterung in die Hand, zu welchen Anlässen man das Verdienstkreuz tragen sollte und vor allem an welcher Stelle des Jackets. In Deutschland ist eben alles geregelt.
Wolfgang Oehm, Chef des Energie-Optimierers ONI aus Lindlar, ist gerührt – und stolz. Beides verbirgt der emigrierte Westfale mit rheinischer Lockerheit. „Ich empfinde das als Ritterschlag für mein Team und mich“, sagt er leise. Oehm ist kein Ehrentitel-Sammler, die Würdigungen fallen ihm zu, weil er Dinge tut, die für ihn selbstverständlich sind, in unserer Gesellschaft aber oft die Ausnahme darstellen.
Quelle: Oberberg Aktuell