Lindlarer Unternehmer unterstützen Familie der 13-Jährigen.

Lindlar - „Das war der rabenschwärzeste Tag meines Lebens“, erinnert sich Britta Klein aus Lindlar-Unterbüschem. Gemeint ist der 4. Oktober 2005, ein goldener Herbsttag. Bis das Unvorstellbare passiert: Um ihre damals zehn Wochen alte Tochter Johanna nicht alleine in der Wohnung zu lassen, nimmt Britta Klein sie mit in den Keller. Sie stolpert auf der Treppe, das Baby entgleitet ihren Armen, stürzt mehrere Stufen hinunter und prallt mit dem Kopf gegen eine Wand. Dieser kurze Moment hat das Leben der Familie für immer verändert.

Wochenlang kämpfte der Säugling um sein Leben; in einer mehrstündigen Operation musste ein großer Teil der betroffenen linken Gehirnhälfte entfernt werden. Es folgten Wochen und Monate des Bangens, wie weit Johanna sich wieder würde erholen können - eine unglaubliche Belastung für die Familie, zu der neben Johanna auch der damals dreijährige Jonas gehört.

 

Fröhlich trotz Handicap

Doch trotz teils niederschmetternder Prognosen der Ärzte gaben Britta und Markus Klein nicht auf, informierten sich über Therapien und arbeiteten von Beginn an unermüdlich daran, Johanna so weit wie möglich ins Leben zurückzuholen.

Heute ist Johanna 13 Jahre alt und trotz ihrer Schwerstbehinderung ein fröhliches Mädchen, das gerne lacht.

Für die Eltern ergaben sich allerdings im Laufe der Jahre neue Probleme. Die verschiedenen Therapien bedeuten großen finanziellen Aufwand, außerdem musste ein behindertengerechtes Haus gebaut werden.

Auf einen Treppenlift musste die Familie dabei zunächst verzichten. Inzwischen war es jedoch fast unmöglich geworden, die mittlerweile über 40 Kilogramm schwere Johanna ins obere Geschoss zu tragen. Außerdem drohte das 20 Jahre alte behindertengerechte Auto den Dienst zu quittieren.

Finanziell am Limit, kam dem Ehepaar die Idee, einen Brief zu verfassen und Lindlarer Unternehmen um Hilfe zu bitten. „Das ist uns nicht leichtgefallen,“ erzählt Britta Klein, „aber wir haben uns gedacht, fragen kann man ja mal“.

 

Firmen, Vereine und Privatpersonen helfen gerne

Markus Kind meldete sich per E-Mail und bat um ein Treffen. „Zu Beginn war ich schon skeptisch“, erzählt der Geschäftsführer der Firma Rolf Kind, aber bei seinem Besuch habe ihn die Lebensfreude und der Optimismus, den die Familie trotz des schweren Schicksals ausstrahle, unglaublich beeindruckt.

Für ONI-Firmengründer Wolfgang Oehm stand ebenfalls sofort fest, dass er helfen würde: „Als Unternehmer hat man auch eine soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“. Beide starteten verschiedene Aktionen. Zusammen mit weiteren Firmen- und Privatspenden kam eine hohe fünfstellige Summe zusammen, die den Erwerb eines neuen behindertengerechten Familienautos möglich machte.

Weitere Unterstützung kam vom Förderverein für Kinder- und Jugendhilfe in Lindlar (KiJu)- sowohl finanzieller als auch organisatorischer Art, durch die Einrichtung und Verwaltung eines Spendenkontos.

 

Herzlicher Dank

Für Britta und Markus Klein bedeutet das neue Auto eine große Erleichterung: „Wir sind einfach überglücklich und haben uns über jede einzelne Spende unglaublich gefreut“, erklärt die 42-Jährige strahlend.

Bei den Vertretern der Hauptbeteiligten bedankte sich die Familie, nach der ausgiebigen Begutachtung des neuen Fahrzeuges, mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen im eigenen Garten.

Der Einbau eines Treppenliftes war kürzlich durch die Hilfe verschiedener Stiftungen möglich geworden und bedeutet eine weitere große Erleichterung für Johanna und ihre Eltern.

 

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